Terminal 2 und „Space Lab“ zeigen mit der Ausstellung „REGEN – WALD 3“ neue Formen einer zukunftsweisenden Kunst, die sich – verbunden mit dem Sozialen – intensiv mit der Umwelt beschäftigt und so für nachhaltige Klimastrategien einsetzt.

Die hier gezeigte Ausstellung ist der 3. Teil einer Projektreihe, die Porträts von Bäumen und Pflanzen präsentiert, und auf diese Weise die Faszination und die großartige Vielfalt der Natur evoziert. Bäume sind der Grundbestandteil der Wälder. Diese wiederum sind die grüne Lunge unseres Planeten.

Der Titel „Regenwald“ stellt Wasser als Urelement allen Lebens in den Mittelpunkt. Der Blick richtet sich auf den Klimawandel und den notwendigen Schutz bedrohter Arten. Dazu entwirft und realisiert der Künstler Markus Heinsdorff neben seinen Porträts der Arten auch Schulen, die Bildung vor Ort, Einkommen durch Agrofrost und das Weiterleben unter prekären Bedingungen ermöglichen sollen. Eine entscheidende Rolle spielen hier die indigenen Waldbewohner. Ihre Anwesenheit und ihr Wissen sind der beste Schutz für den Wald, dessen Arten dabei sind – durch den Menschen verursacht – rasant zu verschwinden und bis heute nur zu einem kleinen Teil erforscht wurden.

Ein Kooperationsprojekt mit der Stadt Burghausen, der Kunst + Architektur Akademie für Klima, Umwelt, Soziales im Kloster Raitenhaslach, dem Haus der Fotografie Burghausen, und dem Flughafen München Terminal 2.

Markus Heinsdorff, Künstler
Dr. Elmar Zorn, Kurator
Ines Auerbach, Kuratorin und Leiterin Haus der Fotografie Burghausen

Kunstarchiv der Bäume und Pflanzen

Der erste Abschnitt der Ausstellung zeigt an 3 Wandflächen 188 Einzelfotografien à 24 x 36 cm, die Markus Heinsdorff in den verschiedensten Regenwaldregionen der Erde aufgenommen und zu einem eindrücklichen „Panorama“ über die Natur unter dem Titel „KUNSTARCHIV DER BÄUME UND PFLANZEN“ zusammengestellt hat. Sie führen den Betrachter von den Wäldern der Insekten-Forschungsstation Panguana in Peru, den Ashuar Indios in Ecuador und den umgepflanzten Urwaldriesen in Thailand durch Südamerika und Asien nach Europa in den Gebirgsregenwald Teneriffas und in die USA zu den Mangrovenwäldern Floridas. Alle Bilder sind Teil des Arten-Archivs des Künstlers über Bäume und Pflanzen, die das Klima in den Tropen wie auch das Klima der gesamten Erde bestimmen. Die überwältigende und teils überbordende Vielfalt der Formen und Farbspiele von Flora und Fauna steht dabei im harten Kontrast zu den Eingriffen der Menschen in ihre Umwelt.

In über zwei Jahrzehnten Reisen und bei Projekten in verschiedenen Ländern sind diese Aufnahmen von Markus Heinsdorff entstanden. Dahinter stand und steht noch immer die Idee, ein Porträt und Archiv über die Flora und Fauna, über die Arten und Elemente der Erde zu schaffen. Das Archiv entspricht keiner biologisch-wissenschaftlichen, sondern einer rein ästhetisch-formalen und damit der Vielfalt geschuldeten Herangehensweise. Sie lässt zum einen das faszinierende Kreislaufsystem zwischen Wasser/ Regen und Sauerstoffproduzenten erkennen und richtet zum anderen den Blick auf die Natur, auf die rapide schwindende Artenvielfalt und die unabdingbare Notwendigkeit des Erhalts der teils noch unerforschten Spezies.

2021 wurden im Haus der Fotografie erstmals 320 Bilder aus dem „Kunstarchiv der Bäume und Pflanzen“ des Künstlers gezeigt. 2023 wurde für das Space Lab im Terminal 188 Bilder aus dem Archiv für die „Regen–Wald 3 ausgewählt.

Bauen im Regenwald

Der zweite Teil der Ausstellung zeigt anhand von Plänen, Bildern, Modellen und Texten den Bau einer Agroforst-Akademie in Venezuela und einen Akademie-Schulbau in Ecuador, als Kunst-Architekturprojekte von Markus Heinsdorff, die beide aktiv für den Erhalt des Regenwaldes eintreten.

Der Prototyp des Agroforst-Akademiezentrums wurde für und mit den Piaroa, einem am Rio Orinoco angesiedelten indigenen Volk, gebaut. Mit der Akademie sollen die Piaroa beim Agroforstanbau von Waldfrüchten und den damit verbundenen Einkommen mittels Anbaus und Handel unterstützt werden. Mehrtägige Schulungen für Bioanbau und fairem Handel sowie die Verarbeitung vor Ort sollen ermöglicht werden. Das Akademiezentrum stellt dafür Unterkunft und Verpflegung für bis zu 60 Teilnehmern zur Verfügung.

Die Ausstellung zeigt das Konzept und die Dokumentation über das Bauwerk, den traditionellen Umgang mit Holz und Natur und das Leben der Piaroa im Wald. Die Akademie soll als Prototypenbau Nachahmer finden und möchte dazu beitragen das Leben der lndigenen im Wald zu bewahren. Nur ein bewohnter Wald ist die Voraussetzung für dessen Schutz.

Katalog

Über die Ausstellungsreihe Regenwald Teil 1- 3  erscheint Anfang 2024 ein Katalog unter gleichnamigen Titel. Der Katalog kann über www.haus der fotografie burghausen.de oder über  bezogen werden. Details und Erscheinungstermin werden hier auf der Website  veröffentlicht.

Termine

Ausstellungseröffnung

Dienstag, 16. Januar 2024
17 Uhr

Es sprechen:
Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München
Ivonne Kuger, Geschäftsleitung der Terminal 2 Gesellschaft
Florian Schneider, Erster Bürgermeister Stadt Burghausen
Grußworte: Dr. Elmar Zorn, Kurator der Gesamtplanung „art in terminal 2 / space lab“; Ines Auerbach, Leiterin Haus der Fotografie Burghausen, Kuratorin „Regen-Wald“; Markus Heinsdorff, Künstler

Die 2023 in Burghausen im Areal des ehemaligen Klosters Raitenhaslach gegründete Akademie legt als erste Ihrer Art ihren Schwerpunkt auf Klima- Umwelt- und Sozialthemen. In dem gerade renovierten Werkstattraum in der Ökonomie und voraussichtlich ab 2024 erweitert in den historischen Räumen der ehemaligen Klosterbrauerei werden dazu turnusmäßig Veranstaltungen im Bereich Kunst und Architektur stattfinden, die allen Interessierten offen stehen.

In Zusammenarbeit mit Hochschulen/Universitäten, Organisationen, Initiativen und Gestaltern, werden in der Region sowie überregional und international vorwiegend gemeinnützige Projekte initiiert, angeschoben und realisiert. Diese setzen sich mit den Folgen des Klimawandels auseinander und erarbeiten Beiträge zur Begrenzung und Reduzierung einer steigende Erderwärmung.

Ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Burghausen, seinen Kultureinrichtungen und Markus Heinsdorff, Akademie Gründer.

Diese Ausstellung können Sie noch besuchen bis 30. April 2024

  • 00

    Tage

  • 00

    Stunden

  • 00

    Minuten

  • 00

    Sekunden

Aussellungsort

art in terminal 2 / space lab
im Flughafen München, Terminal 2

Öffnungszeiten

24 Stunden / 7 Tage

Eintrittspreise

Eintritt frei